There is no such thing as a problem without a gift for you in its hands. You seek problems because you need their gifts. ~Richard Bach, Illusions

Du brauchst Dein Zimmer nicht zu verlassen, bleib einfach an Deinem Tisch sitzen und horche.
Du brauchst nicht einmal zu horchen, warte einfach.
Du brauchst nicht einmal zu warten, werde einfach still – und die Welt wird sich Dir offenbaren; sie hat gar keine andere Wahl. ~Franz Kafka

Regenbogenweg

 

Meine Seele stieg mit leisen Zehen

auf das Violett im Regenbogen,

wurde von der Bläue angezogen,

blieb im Grün der Mitte zagend stehen.

 

Bleibt man stehen auf dem Regenbogen?

Oh ins Weltall führen seine Stufen.

 

Freudig haben Gelb und Rot gerufen

und die Schüchterne emporgezogen.

 

Meine Seele ist ins Licht geflogen.

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

(habe bis jetzt nicht herausfinden können, wer dieses wunderschöne Gedicht geschrieben hat. Weiß jemand da "draussen", von wem es ist? Vielen Dank für eine Rückmeldung :-))

 

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,

und er verarmte mir in den Armen und wurde klein,

und ich wurde groß: und auf einmal war ich das Erbarmen,

und er eine zitternde Bitte bloß.


Da hab ich ihm seine Himmel gegeben,

und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;

er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,

und wir haben langsam einander erkannt...  ~R. M. Rilke

Himmelfahrt

Und soll't ich geh'n,

solange Du noch hier…

 

So wisse, daß ich weiterlebe,

nur tanz ich dann zu einer andren Weise

und hinter einem Schleier, der mich dir verbirgt.

 

Sehen wirst du mich nicht,

jedoch hab nur Vertrauen.

Ich warte auf die Zeit,

da wir gemeinsam neue Höhen erklimmen

einer des anderen wahrhaftig.

 

Bis dorthin leere du den Becher

deines Lebens bis zur Neige,

und wenn Du mich einst brauchst,

laß nur dein Herz mich leise rufen

 

…ich werde da sein.

 

~ Colleen Corah Hitchcock 

Stufen 
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend 
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe 
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend 
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern 
es muß das Herz bei jedem Lebensrufe 
bereit zum Abschied sein und Neubeginne 
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern 
in andre, neue Bindungen zu geben 
und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne 
der uns beschützt und der uns hilft zu leben 
wir wollen heiter Raum um Raum durchschreiten 
an keinem wie an einer Heimat hängen 
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen 
er will Stuf' um Stuf' uns heben, weiten 
kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise 
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen 
nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise 
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen 
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde 
uns neuen Räumen jung entgegensenden 
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden 
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde. ~ Hermann Hesse, Das Glasperlenspiel

Geh, wohin dein Herz dich trägt

... und wenn sich dann viele verschiedene Wege vor dir auftun werdenund du nicht weißt, welchen du einschlagen sollst,dann überlasse es nicht dem Zufall,sondern setz dich und warte. Atme so tief und vertrauensvoll,wie du an dem Tag geatmet hast, als du auf die Welt kamst. Lass dich von nichts ablenken, warte, warte noch. Lausche still und schweigend auf dein Herz. Wenn es dann zu dir spricht, steh auf und geh, wohin es dich trägt. ~Susanna Tamaro

Sagt nicht: “Ich habe die Wahrheit gefunden”, sondern lieber:

“Ich habe eine Wahrheit gefunden.”

Sagt nicht: “Ich habe den Pfad der Seele gefunden.”

Sagt lieber: “Ich habe die Seele auf meinem Pfad wandelnd getroffen.”

Denn die Seele wandelt auf allen Pfaden.Die Seele wandelt nicht auf einer Linie,noch wächst sie wie ein Schilfrohr.Die Seele entfaltet sich wie eine Lotusblumemit zahllosen Blättern. ~Khalil Gibran, Der Prophet (Von der Selbsterkenntnis)

Als vor Zeiten der erste bebende Laut über meine Lippen drang, erklomm ich den heiligen Berg und sprach zu Gott. Und ich sagte: “Herr, ich bin dein Diener. Dein geheimer Wille ist mein Gesetz, und ich folge dir immerdar.” Aber Gott antwortete nicht. Er entschwand einem mächtigen Sturme gleich.


Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg, und wieder sprach ich zu Gott. Und ich sagte: “Schöpfer, ich bin dein Geschöpf. Aus Ton hast du mich geformt, und was ich bin und habe, schulde ich dir.” Aber Gott antwortete nicht. Er entschwand tausend eiligen Flügeln gleich.


Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg, und wieder sprach ich zu Gott. Und ich sagte: “Vater, ich bin dein Sohn. Aus Liebe und Erbarmen hast du mich gezeugt, und in Liebe und Ehrerbietung will ich dein Königreich erben.” Aber Gott antwortete nicht. Er verschwand wie Dunst in der Ferne.


Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg, und wieder sprach ich zu Gott.Und ich sagte: “Mein Gott, mein Ziel und meine Erfüllung. Ich bin dein Gestern, und du bist mein Morgen. Ich bin deine Wurzel in der Erde, du bist meine Blüte am Firmament, und gemeinsam wachsen wir vor dem Antlitz der Sonne”. Da neigte sich Gott hernieder und flüsterte süße Worte in mein Ohr.

Und wie der See das Bächlein umfängt, das in ihn mündet, so umfing er mich.
Und als ich in die Weiten und Täler hinabstieg, war Gott auch dort. ~Khalil Gibran

She let go.


She let go. Without a thought or a word, she let go.

She let go of the fear.

She let go of the judgments.

She let go of the confluence of opinions swarming around her head.

She let go of the committee of indecision within her.

She let go of all the ‘right’ reasons.

Wholly and completely, without hesitation or worry, she just let go.

She didn’t ask anyone for advice.

She didn’t read a book on how to let go.

She didn’t search the scriptures.

She just let go.

She let go of all of the memories that held her back.

She let go of all of the anxiety that kept her from moving forward.

She let go of the planning and all of the calculations about how to doit just right.

She didn’t promise to let go.

She didn’t journal about it.

She didn’t write the projected date in her Day-Timer.

She made no public announcement and put no ad in the paper.

She didn’t check the weather report or read her daily horoscope.

She just let go.

She didn’t analyze whether she should let go.

She didn’t call her friends to discuss the matter.

She didn’t do a five-step Spiritual Mind Treatment.

She didn’t call the prayer line.

She didn’t utter one word.

She just let go.

No one was around when it happened.

There was no applause or congratulations.

No one thanked her or praised her.

No one noticed a thing.

Like a leaf falling from a tree, she just let go.

There was no effort.

There was no struggle.

It wasn’t good and it wasn’t bad.

It was what it was, and it is just that.

In the space of letting go, she let it all be.

A small smile came over her face.

A light breeze blew through her. And the sun and the moon shoneforevermore…”

 

~ attributed to Ernest Holmes or Rev. Safire Rose

 

Die meisten Menschen sind wie ein fallendes Blatt,

das weht und dreht sich durch die Luft,

und schwankt, und taumelt zu Boden.

 

Andre aber, wenige, sind wie Sterne,

die gehen eine feste Bahn, kein Wind erreicht sie,

in sich selber haben sie ihr Gesetz und ihre Bahn.

 

~ Hermann Hesse, Siddhartha

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0